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Wie eine widerklage im zivilprozess funktioniert und wann sie sinnvoll ist

Reconventie, schon mal davon gehört? Nein? Keine Sorge, das ist nicht ungewöhnlich. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um einen juristischen Begriff, der eine „Widerklage“ beschreibt. Für eine detaillierte Erklärung, können Sie die reconventie betekenis einsehen. Also, wenn ein Beklagter nicht nur verteidigen, sondern auch selbst angreifen will. Klingt kompliziert, oder? Aber eigentlich ist es ziemlich logisch. Der Beklagte wird quasi zum Kläger in seiner eigenen Klage gegen den ursprünglichen Kläger. Verstanden? Perfekt.

In der niederländischen Zivilprozessordnung (Rv) wird das Ganze genau geregelt. Da gibt es dann Begriffe wie „Eiser in conventie“ für den ursprünglichen Kläger und „Eiser in reconventie“ für den Beklagten, der die Widerklage erhebt. Man könnte fast denken, dass die Rollen ein wenig getauscht werden, aber am Ende bleibt’s doch alles im selben Verfahren. Spannend, oder?

So funktioniert reconventie im gerichtssaal

Und wie läuft das jetzt alles ab? Naja, im Grunde folgt die Reconventie ihrem eigenen kleinen Weg parallel zur Hauptklage. Man könnte sagen, sie hinkt immer einen Schritt hinterher. Wenn also der ursprüngliche Kläger (der Eiser in conventie) seine Klage eingereicht hat, kann der Beklagte mit seiner Widerklage (der Eiser in reconventie) nachziehen.

Wichtig ist dabei das Prinzip des rechtlichen Gehörs. Beide Seiten müssen gehört werden. Das heißt, der ursprüngliche Kläger muss natürlich auch die Chance bekommen, auf die Widerklage zu reagieren. Früher gab’s da oft mehrere Runden an schriftlichen Stellungnahmen – Repliken und Dupliken und so weiter. Heutzutage läuft das meistens ein bisschen straffer ab. Aber wenn der Richter meint, es sei notwendig, kann es trotzdem wieder ausführlicher werden.

Ein weiterer Punkt: Die formalen Anforderungen sind ziemlich strikt. Was in der Hauptklage gesagt wurde, zählt nicht automatisch auch für die Widerklage. Das muss explizit nochmal wiederholt werden. Ziemlich bürokratisch, aber so ist das nun mal.

Vorteile von reconventie für die parteien

Warum sollte man sich überhaupt die Mühe machen, eine Widerklage zu erheben? Ganz einfach: Es kann einige Vorteile haben. Zum Beispiel spart man sich ein separates Verfahren. Alles wird in einem Abwasch erledigt. Effizienter geht’s kaum.

Zudem kann es strategisch sinnvoll sein. Man stelle sich vor, man sitzt als Beklagter im Gerichtssaal und hat das Gefühl, dass die beste Verteidigung der Angriff ist. Mit einer Widerklage kann man den Spieß umdrehen und selbst Forderungen stellen. Und wer weiß, vielleicht bringt das den ursprünglichen Kläger ja ein wenig aus dem Konzept.

Außerdem gibt’s da noch den Punkt mit den Sicherungsmaßnahmen – dem sogenannten Beslag. Wenn jemand eine vorläufige Maßnahme gegen einen erwirkt hat (zum Beispiel eine Kontopfändung), kann man in der Widerklage direkt beantragen, dass diese aufgehoben wird, falls die Hauptklage abgewiesen wird. So spart man sich weitere separate Verfahren und schont die Nerven.

Häufige missverständnisse aufklären

Eines der häufigsten Missverständnisse ist wohl die Annahme, dass eine Widerklage immer gleichzeitig mit der Hauptklage entschieden wird. Das stimmt so nicht ganz. Die Urteile können getrennt voneinander gefällt werden, und dementsprechend können auch die Berufungsfristen unterschiedlich sein. Da muss man dann echt aufpassen und genau hinschauen.

Ein weiteres Missverständnis betrifft die inhaltlichen Anforderungen an eine Widerklage. Viele denken, dass weniger Details erforderlich sind als bei der Hauptklage. Falsch gedacht! Die Widerklage muss genauso ausführlich und detailliert begründet werden wie die eigentliche Klage. Sofortige Angaben zu den geforderten Maßnahmen und Beweisen sind Pflicht.

Und dann wäre da noch die Annahme, dass alles automatisch nahtlos ineinander übergeht – was in der Hauptklage steht, gilt auch für die Widerklage usw. Nein! Alles muss sauber getrennt und explizit wiederholt werden. Klingt nach viel Arbeit? Ja klar! Aber so läuft’s nun mal in der Juristerei.

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